Nach den teilweise guten Eindrücken aus den Testspielen gegen Wahmbeck und Deisel ging es am vergangenen Sonntag gegen den verlustpunktfreien und souveränen Tabellenführer aus Herlinghausen (den Spielbericht unseres Gastes könnt ihr hier nachlesen).71:8 Tore und die Maximalausbeute von 33 Punkten in 11 Spielen sprechen eine deutliche Sprache und macht bereits vor dem Anstoß deutlich, wer hier als Favorit in die Partie ging.
Das schöne, frühlingshafte Wetter in der Vorwoche hat Platz für herbstliches Wetter gemacht – aber hey, es ist Mitte März, da kann es auch noch ungemütlich sein. Und die Windkraftanlagen stehen ja nicht ohne Grund in unmittelbarer Nachbarschaft des Sportplatzes. Beide Mannschaften mussten aber mit den Bedingungen klarkommen.
Zunächst zur personellen Situation:
Tim weilte in Marburg. Julian Wäsche musste sein Debüt in der Seniorenmannschaft verletzungsbedingt verschieben wie Michael Winter seinen Einsatz. Ansonsten waren alle Mann einsatzbereit.
Unsere Vorbereitung verlief etwas holprig und nach einer langen Winterpause geht man gewöhnlich etwas skeptisch in die erste Partie, da man nicht genau weiß wo man denn wirklich steht. Dies konnte man zu Beginn des Spiels beiden Mannschaften anmerken. Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware und im Profifußball würde man von einem taktisch geprägten Spitzenspiel sprechen. Wir sind aber leider nur Kreisligafußballer und so sage ich: zerfahren und „hinten klare Dinger“.
In der ersten Hälfte ist eigentlich nichts Nennenswertes passiert. Ich persönlich war verwundert über die Nervosität unserer Gäste. Aus dem Hinspiel und auch aus dem Freundschaftsspiel im vergangenen Sommer hatte ich den SSV stärker in Erinnerung. Zudem moserten sich die Akteure untereinander an. Als souveräner Tabellenführer sollte man eigentlich anders auftreten und wenn ich den SSV Herlinghausen mit den Aufsteigern der vergangenen Jahre aus unserer Gruppe der vergleiche, so muss ich sagen, dass da doch ein hoher Qualitätsunterschied ist (Godelheim, VfB Beverugnen II, Lüchtringen o. a. Bellersen waren da eine andere Hausnummer). Bei einem möglichen Aufstieg wird es der SSV in der B-Liga schwer haben. Vor allem wenn man den Zusammenschluss der B-Ligen im kommenden Sommer bedenkt. Zurück zum Spiel. Interessant wurde es gleich zu Beginn der zweiten Hälfte. Nach einer Eckballserie konnte Pascal im Getümmel gedankenschnell reagieren und den Ball zum umjubelten Führungstreffer in die Maschen jagen. Herlinghausen war danach geschockt und versuchte das Heft in die Hand zu nehmen – was jedoch nicht so recht gelingen sollte. Wir waren dem zweiten Treffer näher als die Gäste am Ausgleich. Herlinghausen agierte fortan umständlich, fahrig und unkonzentriert und haderte meistens mit sich selber. Ob es am Platz, an den Witterungsbedingungen oder an der ungewohnten Situation des Rückstandes lag, vermag ich nicht zu beurteilen. So kam es dann in der 70sten Minuten zum nicht unverdienten zweiten Treffer für uns: Kösters setzte sich auf der rechten Seite stark durch und zog in den 16er. Seine scharfe Hereingabe drückte der gegnerische Verteidiger vor dem einschussbereiten Mike über die eigene Torlinie. Herlinghausen drückte anschließend aber viel kam nicht zu Tobi im Tor durch. Und wenn, dann war Tobi trotz Junggesellenabschied seines Bruders am Vortag hellwach und entschärfte was durchkam. So auch ein starker Reflex in der 80sten nach schöner Einzelleistung des gegnerischen Stürmers. Was dann folgte war eigentlich total unnötig und genau so überflüssig. Mike fing sich wegen Ballwegschlagens eine gelb-rote Karte ein. Man sollte hier aber auch im Hinterkopf haben, dass Mike die gesamte Spielzeit über von seinen Gegenspielern nicht gerade auf faire Weise „bearbeitet“ wurde. So hat z. B. ein Ellenbogen nichts im Gesicht zu suchen. Die rote Karte von Kösters in der Nachspielzeit ist genau so überflüssig. Aber ich möchte gerne eure Reaktion sehen, wenn ihr von eurem Gegenspieler angerotzt werdet. Das ist niveaulos und aller unterste Schublade.
Die Schiedsrichterleistung war im Großen und Ganzen in Ordnung. Es war ein hitziges Spiel und der Schiri hat keine großen Böcke geschossen. Ok, die gelbe Karte für Bollo, der bei einem Einwurf nicht den Spielball sondern ein baugleiches Modell aufgenommen hat, muss er mir noch mal erklären.
Klar, wir stehen in der Fairnesstabelle an letzter Stelle aber wer die gestrige Partie verfolgt hat, wird bestätigen können, dass von den Gästen ebenfalls eine gewisse Aggressivität ausging. Das wurde mir durch neutrale ebenfalls bestätigt. Aber vielleicht wird hier in den Kommentaren noch etwas dazu gesagt…ich bin jetzt ruhig.
Alles in allem ein verdienter Heimsieg, welcher auf eine geschlossene und disziplinierte Mannschaftsleistung basiert und die erste Niederlage für Herlinghausen in dieser Saison bedeutet. Die Tore waren in der Entstehung etwas glücklich, aber das Glück haben wir uns erarbeitet.
Am kommenden Sonntag haben wir spielfrei und am 30.03.2014 empfangen wir SG SSV Welda/ SC UNO Warburg.
Tobias Eichmann – Tobias Schäfer, Tobias Disse, Patrick Spittel – Pascal Assauer, Patrick Otte, Martin Lindemann, Dominik Gründer, Marco Hartmann – Tobias Kösters, Mike Gaußmann
Maximilian Rammenstein für Dominik Gründer